Alte Schmiede Otto Hartwig, Senior und Junior

Historischer Überblick
 

Auf dieser Seite erhalten Sie einen kurzen Überblick über die Familie Otto Hartwig und den Werdegang der alten Schmiede im Westendorf 6/7 in Schöningen. Das Haus (Baujahr 1772) und Grundstück werden vom Enkel und Sohn Manfred Hartwig mit seiner Frau Renate noch immer bewohnt und bewirtschaftet. Für nähere Informationen und zu Besuchszwecken, melden Sie sich bitte telefonisch unter 05352-59077.

Zur Geschichte: Der Huf-Pflug-und Wagenschmied Otto Hartwig Senior ist am 14. Januar 1887 in Dömersleben, Kreis Wanzleben geboren.

Otto Hartwig sen. legte die Gesellenprüfung zum Schmied am 1. April 1905 zu Magdeburg ab. Bevor der die Schmiede in Schöningen übernahm, hat er bereits 13 Jahre eine Schmiede in Wartjenstedt, ein Dorf im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen), betrieben. Als Übergangslösung hat er von 1930-1933 von Wartjenstedt aus ein Wandergewerbe betrieben und zog durch die Dörfer.  Ab 1933 übernahm Otto Hartwig sen. die Schmiede im Westendorf 6 in Schöningen (Niedersachsen). Er arbeitete mit seinem Sohn Otto jun. und einigen Gesellen zusammen.

Der Auszubildende Fritz Bäther hat nach  erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung von 1945 bis 1952 als Geselle in der Schmiede gearbeitet. Ein weiterer Geselle war Herbert Kasolke, der bedauerlicherweise 1944 im Krieg gefallen war.

Otto Hartwig jun., geb. am 01.02.1919, legte am 28. Oktober 1948 seine Prüfung zum Hufbeschlagschmied in Hannover ab. 

Neben dem Beschlagen der Pferde und der als Zugtiere eingesetzten Ochsen gehörte die Pflege der Hufe und Klauen ebenso zur Arbeit des Schmieds wie das Aufziehen der Eisenreifen auf die Wagenräder und auch deren Reparatur, hierzu gehörten auch landwirtschaftliche Geräte. Bei besonderen Aufgaben, wie z.B. große Wagenräder mit einem Eisenring zu versehen, wurden oft Hausbewohner und/oder Nachbarn als Helfer benötigt.

Otto Hartwig jun. arbeitete ab 1958 im Volkswagenwerk Wolfsburg in der Fertigung. Er betätigte sich noch gelegentlich als Hufschmied auf den umliegenden, verbliebenen Bauernhöfen, zu der unter anderem auch die Burg Esbeck gehörte. Im Rentenalter beschäftigte er sich mit dem An- und Verkauf alter Möbel, Bilder, Porzellanfiguren und vieles andere. Er verstarb am 24. 12. 1999 in Schöningen.

Die Hartwig-Schmiede wurde bis zum 5.12.1963 betrieben. 

Otto Hartwig sen. ist am 20. Juni 1973 im Alter von 86 Jahren verstorben. 

Otto Hartwig jun. ist am 24. Dezember 1999 im Alter von 80 Jahren verstorben.